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Lycos Europe ist am Ende Was nicht verkauft werden kann, wird geschlosse...


26.11.2008, Lycos Europe ist am Ende Was nicht verkauft werden kann, wird geschlossen



Lycos Europe, einst größtes europäisches Internetportal, ist am Ende. Die Suche nach einem neuen Großaktionär war erfolglos, Firmenchef Christoph Mohn will nun versuchen, den Großteil des Geschäftsbetriebes zu verkaufen und den Rest zu schließen. Die meisten der rund 700 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.

Das Internetunternehmen Lycos Europe ist mit seiner seit Mai 2008 laufenden Suche nach einem neuen Geldgeber oder Käufer gescheitert. Zu der Zeit wurde die Firma - abzüglich der Bargeldbestände - noch mit 50 Millionen Euro bewertet. Der Vorstand will nun versuchen, Teile des Geschäfts zu schließen und andere zu verkaufen. Das gab das Unternehmen bekannt. "Diese Analyse hat ergeben, dass ein vollständiger Verkauf des Unternehmens keine vertretbaren Perspektiven bietet", umschreibt Firmenchef Christoph Mohn die Tatsache, dass kein Käufer für das Unternehmen gefunden wurde, das aus einem Joint-Venture des Medienkonzerns Bertelsmann mit der US-amerikanischen Firma Lycos hervorging.

"Trotz umfassender Restrukturierungsmaßnahmen war es nicht möglich, mit dem bestehenden Geschäft auf absehbare Zeit profitabel zu werden", erklärt der Sohn des Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn weiter.

Mohn will nun das Domaingeschäft, das Shoppinggeschäft sowie das dänische Portal veräußern, sofern ein "angemessener Preis erzielbar ist". Mit diesen Sparten generiert die Firma etwa zwei Drittel ihres gesamten Umsatzes. Das unprofitable Webhosting- und Portalgeschäft, inklusive der Sales-Abteilung, soll abgewickelt werden. "Die entsprechenden Beschlüsse werden voraussichtlich im Dezember einer außerordentlichen Hauptversammlung zur Zustimmung vorgelegt", heißt es weiter.

Dies werde zwangsläufig dazu führen, dass der wesentliche Teil der rund 700 Beschäftigten den Arbeitsplatz verliert. In den Geschäftsfeldern, die geschlossen werden sollen, sind insgesamt rund 500 Menschen beschäftigt, davon rund 230 bei der deutschen Tochtergesellschaft Lycos Europe mit Sitz in Gütersloh. "Das Management bedauert diese schmerzliche Entscheidung sehr", sagt Mohn. Der Hauptversammlung soll vorgeschlagen werden, dass die Aktionäre Ende Dezember 2008 aus dem Restvermögen 50 Millionen Euro ausgezahlt bekommen. Bertelsmann und Mohn selbst hielten zur Jahresmitte 2008 über verschiedene Querbeteiligungen 32,1 Prozent der Lycos-Europe-Anteile. Der spanische Telekommunikationsbetreiber Telefónica besaß weitere 32,1 Prozent der Aktien.

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