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IDNs - IE 7.0 wird umlautkompatibel


27.04.2006, IDNs - IE 7.0 wird umlautkompatibel

Noch führen sie eine Art Schattendasein, doch der Durchbruch
für die als Umlaut-Domains bekannt gewordenen internationali-
sierten Domain-Namen (IDNs) naht: Mit der Entscheidung des
Software-Giganten Microsoft, die neue Version des Internet Ex-
plorers IDN-kompatibel zu machen, fällt eine wesentliche tech-
nische Hürde für die weite Verbreitung der neuen Adressen weg.

Die Wahl des persönlich favorisierten Internetseitenbetrachters
artet oft in einer Art Glaubenskrieg zwischen Microsofts Inter-
net Explorer (IE) und Konkurrenzprodukten wie zum Beispiel Ope-
ra, Firefox oder Netscape aus. Doch wer zu den über 85 Prozent
der Surfer zählt, die laut einer Untersuchung der Marktforscher
von OneStat mit dem Marktführer Internet Explorer im Netz sur-
fen, hatte trotz aller Diskussion zumindest bei Umlaut-Domains
bisher klar das Nachsehen: der Microsoft-Browser konnte bis zur
weit verbreiteten Version 6 die neuen Domains nicht auflösen,
bei der Eingabe erhielten die Nutzer stets eine Fehlermeldung.
Wer mit dem IE dennoch Umlaut-Domains aufrufen wollte, musste
ein kleines zusätzliches Programm installieren, das kostenlos
angeboten wurde. Ganz ohne dieses Plug-In kam nur aus, wer mit
der Konkurrenz surft, da diese in aktuellen Versionen die neue
Technik bereits implementiert hatte. Für den Erfolg von inter-
nationalisierten Domain-Namen stellte dieses technische Problem
die weit grösste und von zuständiger Seite meist unterschätzte
Hürde dar; so sind von den knapp 10 Mio. de-Domains gerade mal
290.000 solche mit Sonderzeichen, so dass es nicht nur für den
Domain-Handel ein riesiges Potential an attraktiven Domains zu
entdecken gilt.

Wesentlich zum Durchbruch von Umlaut-Domains beitragen könnte,
dass Microsoft das Problem erkannt hat und ab Browser-Version
7.0, die den Namen "Windows Internet Explorer" trägt und die
derzeit in einer Beta-Version vorliegt, erstmals auch ohne das
Plug-In die neuen Domains verarbeitet werden. Auch wenn der ge-
naue Starttermin noch nicht bekannt ist und es sicher wieder
eine Weile dauern wird, bis dieser Browser ähnlich verbreitet
ist wie der Vorgänger, so stehen internationalisierte Domains
damit vor dem Sprung in eine neue, bessere Zukunft.

In China, wo dank IDNs nun auch Domains in asiatischen Schrift-
zeichen registriert werden können, haben grosse Unternehmen wie
Google, Coca-Cola, Disney und BMW die Zeichen der Zeit erkannt
und melden daher aktuell verstärkt Sonderzeichen-Domains an.
Den US$ 1 Mio. teuren Erwerb von google.com.cn und google.cn
noch schmerzhaft in Erinnerung, registrierte die beliebte Such-
maschine diesmal guge.cn (in asiatischen Schriftzeichen) sogar
in verschiedenen Schreibweisen schon einen Monat vor dem offi-
ziellen Start. Die chinesische Domain-Verwaltung CNNIC schätzt
das Potential von Sonderzeichen-Domains auf US$ 1,25 Mio. jähr-
lich. Es dürfte damit nur eine Frage der Zeit sein, bis die neu-
en Adressen endgültig etabliert sind. In technischer Hinsicht
ist der Weg jedenfalls bereitet.


(Quelle: www.domain-recht.de)

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