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.eu - der Countdown läuft!
01.12.2005, .eu - der Countdown läuft!
Nicht einmal mehr eine Woche, dann ist es endlich soweit: gut
neun Jahre, nachdem erstmals ein Vorstoß in Richtung Schaffung
einer eigenen europäischen Top Level Domain .eu (dotEU) laut
angedacht worden ist, fällt am 7. Dezember 2005 mit Phase 1 der
Sunrise Period der Startschuss für die spannendste Neueinfüh-
rung einer Domain-Endung in der Domain-Geschichte. Aus gegebe-
nem Anlass wollen wir nochmal die wichtigsten Daten und Fakten
zusammenstellen.
Die Einführung verläuft in drei Phasen: ab dem 7. Dezember 2005
können zunächst Inhaber von eingetragenen Marken und öffentliche
Einrichtungen ihre .eu-Domains bevorrechtigt anmelden. Zwei Mo-
nate später, am 7. Februar 2006, folgen sonstige frühere Rechte,
darunter Unternehmensnamen, Geschäftsbezeichnungen, die handels-
rechtliche Firma und Familiennamen. Wieder zwei Monate später,
am 7. April 2006, beginnt dann die allgemeine Registrierung. Wer
an der Sunrise Period teilnimmt, muss seine Rechte in einem Va-
lidierungsverfahren nachweisen; die Validierung erfolgt über PwC
(PricewaterhouseCoopers) in Brüssel. In jeder Phase gilt: an-
meldeberechtigt sind nur Personen, Unternehmen und Organisatio-
nen aus einem der 25 EU-Mitgliedsländer. Die Registrierung er-
folgt ausschließlich (und schon in der Sunrise Period) über ak-
kreditierte Registrare. Wenn nur irgend möglich, sollte man sei-
ne Wunsch-Domains schon jetzt vormerken, um sie dann entweder
in der Sunrise Period oder später in der allgemeinen Registrie-
rung automatisiert zur Anmeldung bringen zu lassen; zudem erhöht
die Teilnahme an der Sunrise Period die Wahrscheinlichkeit, die
.eu-Domain auch tatsächlich zu erhalten. Die Kosten für die Re-
gistrierung und die Teilnahme an der Sunrise Period sind übri-
gens nicht festgelegt, sondern den Registraren überlassen. Wer
glaubt, dass seine Rechte oder EU-Vorschriften verletzt sind,
kann schließlich die Zuteilung von .eu-Domains in einem eigenen
Schiedsverfahren angreifen.
Unterdessen versuchen schweizer Unternehmen und Behörden, noch
auf den fahrenden .eu-Zug aufzuspringen. So bemüht sich die eid-
genössische Kommission für Kommunikation in Verhandlungen mit
der EU, ebenfalls .eu-Domains anmelden zu dürfen. Die Gespräche
blieben bisher aber erfolglos, und Peter Fischer, der stellver-
tretende Direktor der Kommission, äusserte wenig Hoffnung auf
Änderung. Die Schweizer fürchten vor allem den Verlust der klas-
sischen Touristen-Domains wie switzerland.eu und matterhorn.eu,
die nun in Händen von Grabbern und Cyberpiraten landen werden.
Einziger Ausweg für Unternehmen scheint die Eröffnung einer
Zweigniederlassung in Deutschland, die allerdings schon für um-
gerechnet EUR 25,- zu haben sein soll; öffentliche Einrichtun-
gen bleibt dieser Weg jedoch versperrt.
(Quelle: www.domain-recht.de)
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