Webspace & Webhosting Vergleich mit Verfügbarkeitstests und Kundenmeinungen
.eu (dotEU) - Kein Reselling von .eu-Domains?
29.07.2005, .eu (dotEU) - Kein Reselling von .eu-Domains?
Die Meldung liess die Registrar-Welt erschuettern: Wer kuenftig
.eu-Domains registrieren moechte, muss dies bei einem akkredi-
tierten Registrar tun. Mit diesem unmissverstaendlichen Hinweis
erteilte EURid saemtlichen Reselling-Angeboten eine klare Ab-
sage.
Um die Tragweite dieser Nachricht zu verstehen, sollte man sich
zunaechst die Hintergruende des Domain-Geschaefts vor Augen fueh-
ren. Wer zum Beispiel eine .com-Domain registrieren moechte, hat
die Auswahl unter weltweit unzaehligen Registraren. Diese haben
jedoch oftmals kein direktes Vertragsverhaeltnis mit ICANN, son-
dern kaufen die Domains ihrerseits, in vielen Faellen durch zahl-
reiche weitere Zwischenhaendler, bei einem der fast 500 von ICANN
akkreditierten Registrare ein. Eine direkte Akkreditierung wuerde
gerade fuer kleinere Registrare mit wenigen Domains unverhaeltnis-
maessige Kosten nach sich ziehen. So verlangt ICANN neben einer Be-
arbeitungsgebuehr von US$ 2.500,- eine jaehrliche Akkreditierungs-
gebuehr von weiteren US$ 4.000,-. Hinzu kommen eine variable Ge-
buehr fuer das operative Geschaeft sowie Kosten fuer jede Domain-
Transaktion. Davon abgesehen muss jeder ICANN-Registrar den Nach-
weis erbringen, ueber liquide Mittel in Hoehe von US$ 70.000,- zu
verfuegen. Weitaus wirtschaftlicher ist es daher, dass sich eini-
ge Grosshaendler akkreditieren und als reiner Reseller Domains an
Registrare weiterverkaufen. Dieses Erfolgsmodell hat nicht nur
dazu gefuehrt, dass sich ein quicklebendiger Markt entwickelt hat,
sondern vor allem wesentlich dazu beigetragen, dass .com-Domains
als Synonym fuer das Internet ("dotCOMs") gelten.
Doch was in aehnlicher Weise bei zahlreichen anderen Top Level
Domains wie .de oder .at tagtaeglich praktiziert wird, soll fuer
.eu nicht gelten: nach Ruecksprache mit der EU-Kommission ver-
tritt EURid die Ansicht, dass nur zugelassene Registrierstellen
die Dienste anbieten duerfen, d.h. akkreditierte Registrare mues-
sen die .eu-Domains direkt an ihre Endkunden weiterleiten. Zur
Begruendung verweist EURid auf die Verordnung Nr. 874/2004 vom
28. April 2004; dort heisst es in Artikel 4: "Nur die vom Register
zugelassenen Registrierstellen duerfen Registrierungsdienste fuer
Domaenennamen der Domaene oberster Stufe ".eu" anbieten."
Im Klartext: kleinere Internet Service Provider koennen ihre .eu-
Domains nicht bei einem groesseren Anbieter einkaufen, sondern
muessen sich selbst um eine Akkreditierung (samt der damit ver-
bundenen Gebuehr von mindestens EUR 10.000,-) bemuehen. Da sich
der damit verbundene wirtschaftliche Aufwand fuer viele Regi-
strare aber nicht lohnt, werden sie .eu-Domains nicht anbieten.
Gleichzeitig bedeutet diese Interpretation das "Aus" fuer reine
.eu-Reseller. Ein absurdes Ergebnis, bedenkt man, dass damit die
EU-Kommission letztlich selbst den freien Wettbewerb verhindert.
Fuer Endkunden gilt derzeit in jedem Fall: wer auf Nummer Sicher
gehen will, sollte der Empfehlung von EURid folgen und sich aus-
schliesslich der Angebote akkreditierter Registrare wie zum Bei-
spiel der Starnberger united-domains AG bedienen.
(Quelle: www.domain-recht.de)
Channel: WWW