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Widerstand - DENIC-Kurs stoesst auf Protest


19.05.2005, Widerstand - DENIC-Kurs stoesst auf Protest

Im Gebaelk der DENIC e.G. kracht und knirscht es heftig: wie
anlaesslich der Generalversammlung in Frankfurt am vergangenen
Freitag deutlich wurde, zeigen sich einige Genossen verstaerkt
unzufrieden ueber den Kurs der nach Registrierungen zahlenmaes-
sig groessten Laenderdomainverwaltung der Welt. Eine von einer
Minderheit erzwungene ausserordentliche Generalversammlung im
Juni soll nun den Weg fuer grundlegende Aenderungen bereiten.

Die ueberragenden Verdienste der als eingetragene Genossenschaft
organisierten deutschen Domain-Verwaltung sind unbestritten -
fast neun Millionen .de-Domains sprechen fuer sich und untermau-
ern die weltweit fuehrende Stellung der DENIC. Doch die Rolle
als Global Player zeigt nach Ansicht von Kritikern auch negati-
ve Begleiterscheinungen. Zum Hauptvorwurf zaehlt die bereits seit
laengerem schwelende Diskussion um mangelnde Transparenz bei der
DENIC, etwa bei den Themen Kosten und Terminplanung. Das Fass
endgueltig zum Ueberlaufen gebracht haben duerfte nun die geschei-
terte Bewerbung um .net; dort sollen die DENIC-Genossen, welche
immerhin massgeblich zur Finanzierung der DENIC beitragen, erst
sehr spaet ueber die Bewerbungsplaene und die damit verbundenen,
erheblichen Kosten, informiert worden sein. Dem wird man entge-
genhalten muessen, dass gerade angesichts der Organisationsstruk-
tur - zu den DENIC-Genossen zaehlt unter anderem der deutsche Ab-
leger von .net-Konkurrent VeriSign - ein Projekt wie .net der
Geheimhaltung bedarf, will man sich erfolgreich gegen die Kon-
kurrenz durchsetzen. Doch der Vorwurf gezielter Indiskretionen
durch Vorabmitteilungen an die Presse noch waehrend der General-
versammlung tat ein uebriges, um die Atmosphaere weiter anzuhei-
zen.

Unter Federfuehrung des Stuttgarter DENIC-Mitglieds Headlight
Housing GmbH formierte sich schliesslich eine Opposition, deren
Ziel die Verkleinerung des Vorstands auf zwei, maximal drei Mit-
glieder, im Gegenzug die Vergroesserung des Aufsichtsrates sowie
die Staerkung der Mitgliederrechte ist, um die Transparenz zu
foerdern. Entscheiden hierueber soll eine ausserordentlichen Gene-
ralversammlung, die voraussichtlich schon im Juni stattfinden
wird. Dass die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat schliess-
lich ungewohnt knapp ausfiel, passt da ins Bild.

Doch es gab auch Erfreuliches: so liegt der Anteil von Umlaut-
Domains an den Gesamtregistrierungen bei etwa drei Prozent. Bei
einem geschaetzen Potential von fuenf Prozent liegen hier also
noch Wachstumschancen, so dass sich die Suche nach attraktiven
freien .de-IDNs in jedem Fall lohnt.

(Quelle: www.domain-recht.de)

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