Webspace & Webhosting Vergleich mit Verfügbarkeitstests und Kundenmeinungen

domainfactory: Domainkosten in Österreich deutlich überhöht


05.08.2003, domainfactory: Domainkosten in Österreich deutlich überhöht

Die Preise für .at-Domains liegen deutlich über dem europäischen Durchschnitt und sind mindestens fünfmal höher als die für deutsche .de-Domains. Das hat eine Studie des Instituts für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik an der TU Wien im Auftrag des Webhosters domainfactory ergeben. Laut domainfactory schreiben die Vergabestelle für .at-Domains, nic.at, und ihre Schwestergesellschaft, Millionengewinne und verfügen über hohe Rücklagen. Domainfactory-Geschäftsführer Oliver Marburg forderte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz: "Die Domainpreise in Österreich müssen runter.? Rund 5 Euro kostet die Registrierung einer .de-Domain im ersten Jahr, .at-Domains kosten je nach Größe des registrierenden Webhosters zwischen 30 und 60 Euro. In den Folgejahren kostet eine .de-Domain jeweils rund 3 Euro, eine .at-Domain 15 bis 30 Euro. Die österreichische Domain-Vergabestelle nic.at liege mit diesen Preisen "eindeutig über dem europäischen Durchschnitt?, sagte Univ.-Prof. Dr. Gerhard Hanappi vom Institut für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik der TU Wien bei der Pressekonferenz. Mit dem oberen Ende der Preisspanne bewege sich nic.at sogar "im Bereich der teuersten zehn Prozent der Länderdomains in Europa?, so Hanappi. Riesige Preisunterschiede. Auch bei einem Vergleich der Webhosting-Kosten stellte die TU Wien deutliche Preisunterschiede zwischen Österreich und Deutschland fest: Bei kleineren Hostingpaketen für Einsteiger waren die Hostingkosten in Österreich 10 bis 13 Mal teuer als in Deutschland, bei Business-Paketen rund 6,5 Mal teurer. Im Bereich der Hostingkosten sei dies vor allem auf den klein strukturierten österreichischen Markt zurückzuführen, meint domainfactory-Österreich-Geschäftsführer Marburg. Bei den Domainkosten jedoch würden die Preise von der österreichischen Vergabestelle nic.at künstlich hoch gehalten, ist Marburg überzeugt. Hohe Preise trotz Millionengewinne. Tatsächlich weisen die nic.at Internet Verwaltungs- und BetriebsgesmbH und ihre Schwestergesellschaft Admin Verwaltungs- und BetriebsgesmbH hohe Gewinne aus: nic.at erzielte zum Stichtag 31.12.2001 einen Bilanzgewinn von 384.000 Euro, die Admin GmbH per 30.6.2002 einen Gewinn von 1,32 Millionen Euro. Gleichzeitig sitzen nic.at und die Admin GmbH auf beachtlichen Reserven: "Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten³ lagen zu den Bilanzstichtagen bei 1,36 beziehungsweise 2,67 Millionen Euro. Dazu kamen Forderungen von 2,11 bzw. 1,56 Millionen Euro bei Verbindlichkeiten von lediglich 921.000 bzw. 627.000 Euro. Die Admin war erst im Februar 2001 von der nic.at abgespalten worden und ist wie ihre Schwestergesellschaft zu 100 Prozent im Besitz der Internet Privatstiftung Austria. Preissenkung locker möglich. "Dieses Vermögen stammt aus dem Geld der Österreicher, die kaum eine andere Wahl haben, als beim Monopolisten nic.at zu überteuerten Preisen einzukaufen?, ärgert sich Marburg. Er schätzt den Umsatz aus den Domaineinnahmen auf rund sechs Millionen Euro pro Jahr. Damit wäre eine Preissenkung alleine aus dem Bilanzgewinn um knapp ein Drittel möglich, ohne das große Barvermögen auch nur anzutasten. Der Geschäftsführer von domainfactory-Österreich forderte außerdem eine Offenlegung der Ausschüttungen der Internet Privatstiftung Österreich, die keiner öffentlichen Kontrolle unterliegen. Begünstigte sind laut Stiftungsurkunden der Verein Internet Service Providers Austria (ISPA), die Universität Wien sowie "natürliche und juristische Personen, die sich ... besondere Verdienste für die Entwicklung des Internet in Österreich erwerben?. Zweck der gemeinnützigen Stiftung sind die "Förderung des Internet in Österreich? und die "Wahrnehmung der Verantwortung der Internet-Domainverwaltung für Österreich³. Marburg: "Ich fordere diese Privatstiftung auf, ihrem Stiftungszweck nachzukommen und das beste für die Förderung des Internet in Österreich zu tun: Die Preise zu senken.?

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