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Runde Sache - der Domain-Kreislauf


14.04.2005, Runde Sache - der Domain-Kreislauf

Zu den wohl spannendsten Erlebnissen im Domain-Business zaehlt
es, sich eine gerade wieder frei gewordene Domain zu schnappen.
Den exakten Ablauf dieses Loeschungskreislaufes wollen wir ein-
mal naeher unter die Lupe nehmen.

Bei vielen auslaendischen Registraren (vor allem im anglo-ameri-
kanischen Bereich) ist es ueblich, dass der Kunde den Domain-Re-
gistrierungsvertrag nach Ablauf der ein- bis zehnjaehrigen Ab-
rechnungsperiode aktiv verlaengern muss, da er sich nicht - wie
etwa in Deutschland - automatisch fortsetzt. Den Zeitpunkt des
Auslaufens einer Domain (jedenfalls bei .com-, .net-, .org-,
.info- und .biz-Domains) kann man im WHOIS-Eintrag regelmaessig
am so genannten "expiry date" erkennen. Allerdings bedeutet das
nicht, dass die Domain, sofern sie (noch) nicht verlaengert wur-
de, an diesem Tag gleich geloescht wird und sofort registriert
werden kann. Denn da diese vertragliche Konstruktion in der
Praxis trotz vorheriger Warnmitteilungen des Registrars haeufig
dazu gefuehrt hat, dass selbst grosse Unternehmen mangels aktiver
Verlaengerung unabsichtlich wichtige Domains verloren haben, hat
ICANN im Jahr 2002 mit der Einfuehrung der Redemption Grace Pe-
riod (RGP) eine 30- bzw. 40taegige Schonfrist beschlossen. In
diesem Zeitraum ist die Domain nicht konnektiert und nicht er-
reichbar, so dass ihr Inhaber in der Regel schnell auf sein Ver-
saeumnis aufmerksam wird. Dieser Status wird im WHOIS-Verzeich-
nis mit dem Eintrag "redemption period" kenntlich gemacht. Ge-
gen Zahlung deutlich erhoehter Registrierungsgebuehren, zumeist
um die US$ 100,- erhaelt der urspruengliche Inhaber eine letzte
Chance. Wenn die Domain aber erst in dieser Phase gelandet ist,
steigen die Chancen, sie zu ergattern.

Nach Ablauf der "redemption period" geht die Domain schliess-
lich in den "Pending/Delete"-Status ueber, der fuenf Tage dauert.
Erst dann "droppt" die zustaendige Registry die Domain aus ih-
rer Datenbank - die Domain wird frei. Im Fall von .com fuehrt
zum Beispiel VeriSign diesen "Drop" am letzten Tag der "Pen-
ding/Delete"-Phase zwischen elf Uhr morgens and zwei Uhr nach-
mittags pazifischer Zeit durch. Und hier kommen am Ende Anbie-
ter wie Snapnames, Pool oder ENOM ins Spiel, die automatisiert
versuchen, die geloeschten Domains mit spezieller Software zu
"snappen".

Wer uebrigens auf eigene Faust sein Glueck versuchen will, der
wird sich schwer tun - ohne eine grosse Portion technisches
Know-How ist es insbesondere fuer Privatpersonen sehr schwer,
einen der drei grossen Dienste zu schlagen. Doch die Jagd be-
ginnt, und ein Versuch kann nicht schaden ...

(Quelle www.domain-recht.de )

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