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Domains ? ICANN bekräftigt Steuer-Pläne


07.04.2005, Domains ? ICANN bekräftigt Steuer-Pläne

Autor: RA Florian Hitzelberger

Die Internet-Verwaltung ICANN hat ihre Absicht, künftig eine Art Steuer auf neue Domains zu erheben, bekräftigt. Als erste "Opfer" hat ICANN die neuen Top Level Domains .jobs und .travel auserkoren, doch auch .net wird betroffen sein.

Wie ICANN bekannt gab, sieht die Registry-Vereinbarung mit den beiden Verwaltern der kurz vor der Einführung stehenden, neuen Top Level Domains .jobs und .travel eine Gebühr von US$ 2,? je Domain vor, die bei jeder Transaktion wie etwa einem Transfer, aber auch bei blosser Verlängerung des Registrierungsvertrages fällig wird. Über die Gebühren will ICANN vierteljährlich abrechnen. Sowohl die New Yorker Tralliance Corporation im Fall von .travel als auch .jobs-Verwalter Employ Media LLC dürften diese bittere Pille schlucken, schon allein um ihre Erfolgsaussichten nicht zu schmälern; auch für die Mitbewerber dürfte der Druck, sich ähnlichen Vorgaben zu beugen, wachsen. Damit zielt ICANN offenkundig darauf ab, ihre Einnahmen für künftige Projekte nicht lediglich zu sichern, sondern deutlich nach oben zu schrauben. Bereits im letzten Jahr hatte es eine heftige Auseinandersetzung gegeben, als ICANN gegen den Willen vieler Registrare nahezu eine Verdopplung des Budgets für das Haushaltsjahr 2004/2005 auf nun US$ 15,8 Mio. durchdrückte.

Doch während die Verteuerung bei .jobs und .travel am Grossteil der Internetnutzer aufgrund der strikten Vergaberegeln eher spurlos vorbeigehen dürfte, erwischt die geplante Erhöhung der Transaktionsgebühr im neuen .net-Verwaltervertrag um voraussichtlich US$ 0,75 ungleich mehr User. In welchem Umfang die erhöhten Gebühren letztlich an die Endkunden weitergegeben werden, ist noch unklar. Doch nachdem das ICANN-Budget für den Doppelhaushalt 2006/2007 eine erneute Zunahme auf dann ungefähr US$ 22 Mio. vorsieht, dürfte klar sein, dass letztlich die Domain-Inhaber die Zeche zahlen.

Etwas erfreulicher fiel dagegen der erste von ICANN initiierte WHOIS-Untersuchungsreport aus. Nach dem "WHOIS Data Problem Report" gab es 2004 insgesamt 31.533 Berichte von Internetsurfern zu 16.941 Domains, bei denen es falsche Einträge in der WHOIS-Datenbank geben soll. Fast 20.000 der Meldungen betrafen .com-Domains; mit etwa 4.300 Hinweisen liegt .info auf Platz zwei. Bei immerhin 1.658 Domain-Namen führten die falschen WHOIS-Einträge zur Löschung. Jedenfalls für Spammer setzt ICANN damit ein deutliches Signal, bei falschen Angaben rigoros durchzugreifen, auch wenn es sich letztlich nur um einen Tropfen auf den heissen Stein handelt, der die wahre Spam-Flut nicht wird eindämmen können.

(Quelle: www.domain-recht.de/magazin/article.php?id=438 )

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