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Tsunami ? »Wellenratte« sorgt für Empörung


15.01.2005, Tsunami ? »Wellenratte« sorgt für Empörung

Autor: RA Florian Hitzelberger

Die Flutkatastrophe in Südostasien hat auch im Internet ihre Spuren hinterlassen: Während die Auktion einer Tsunami-Domain über die Internet-Plattform eBay.com für weltweite Empörung sorgte, leistet das Internet mit markanten Domains vor allem aber wertvolle Hilfsdienste bei der Suche nach vermissten Personen.

Mit der Behauptung, Spenden sammeln zu wollen, sicherte sich Josh Kaplan, ein 20jähriger Student aus Kanada, wenige Tage nach der Flut kostenlos die Domain tsunamirelief.com. Doch bereits am 31. Dezember bot er die Domain zu einem Mindestgebot von US$ 50.000,? über das Auktionshaus eBay zum Kauf an. Dies kam der vormaligen Inhaberin, einer freien Journalistin, verdächtig vor und sie schlug Alarm. Kaplan, der daraufhin in der New York Post als »Wellenratte« gebrandmarkt wurde und prompt für weltweite Schlagzeilen in den Boulevard-Blättern sorgte, ruderte umgehend zurück. Die Auktion wurde nach wenigen Tagen gestoppt, Gebote gingen bis dahin nicht ein. Über seine Mutter liess er inzwischen ausrichten, es habe sich alles nur um ein grosses Missverständnis gehandelt; über den Artikel in der Zeitung sei er geschockt.

Dass das Internet aber auch als wertvolles Instrument eingesetzt werden kann, zeigt der Münchener Informatiker Stefan Oberrieder mit der Domain asienfluthilfe.de. Dort werden Suchende auf ehrenamtlicher Basis mit den wichtigsten Informationen und weiterführenden Links versorgt. Auch die thailändischen Behörden und Suchdienste veröffentlichen unter Webadressen wie etwa csiphuket.com, missingpersons.or.th oder thaitsunami.com Listen mit Namen und Bildern von Patienten und Opfern. Über das Internet-Angebot der Deutschen Welle unter dw-world.de steht Betroffenen ebenfalls der Zugriff auf Patientenlisten von Krankenhäusern in der Katastrophenregion zur Verfügung.

Selbst aus der Gruppe der sonst viel gescholtenen Domain-Händler kommt Unterstützung. So leiten Investoren wie der Brite David Carter den Besucherstrom ihrer Webseiten statt auf Bannerwerbung nun um auf die Webseiten der grossen und bekannten Spendenorganisationen wie Rotes Kreuz, Unicef und Oxfam. Auch wenn es nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein mag ? jede Hilfe ist besser als keine Hilfe.

Quelle: http://www.domain-recht.de/magazin/article.php?id=389

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